Dieses Jahr konnte ich mir einen lang gehegten Traum erfüllen: Eine Kreuzfahrt im wunderschönen Galápagos-Archipel. Wir hatten das Glück, dass wir die Kreuzfahrt mit einem motivierten und äusserst fachkundigen Guide erleben durften. Tief eingeprägt haben sich mir die Schnorchelerlebnisse. Wir konnten in die faszinierende Unterwasserwelt von Galápagos eintauchen. Farbige Fischschwärme, Meerechsen, Wasserschildkröten und Seelöwen begleiteten uns auf unseren Schnorchelgängen. Die auf Bildern gross wie Dinosaurier scheinenden Echsen, welche sich vor Ort als sehr kleine, schwarze Meerechsen entpuppten, sind einzigartig. Man muss sogar aufpassen, dass man nicht auf sie tritt, wenn man über die Inseln spaziert. Gemäss unserem Guide gehören sie zu den ältesten Lebewesen unserer Erde.
Natürlich durften auch Wanderungen nicht fehlen. So fuhren wir an einem Tag ins Hochland der Insel Santa Cruz. Hier wurden wir mit Gummistiefeln ausgestattet und wanderten durch Wälder und über Wiesen auf der Suche nach wild lebenden Riesenschildkröten, die wir dann auch antrafen. Einmal im Jahr, zwischen Ende Juni und November, wandern die Riesenschildkröten für die Eiablage vom Hochland zur Küste.
Auf einer weiteren Insel überraschte uns die eindrückliche Pflanzenwelt. Wir sahen riesige Opuntien und unser Auge erfreute sich an den Sesuvia, welche in der Trockenzeit dunkelrot gefärbt sind und die ganze Insel erstrahlen lassen.
Ich durfte bereits viele schöne Reisen durch Südamerika unternehmen, doch Galápagos mit seiner reichen Tierwelt und der einzigartigen Natur wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen.
Wir sind im Osten Ecuadors. Langsam lassen wir uns den Fluss hinunter-treiben. Immer wieder stoppt unser Bootsmann, und wir halten Ausschau nach Affen und Vögeln hoch oben in den Baumwipfeln. Vom Wasser aus kann man die Tierwelt im ecuadorianischen Urwald viel besser beobachten. Wir sehen einen Tukan in den Bäumen und hören von weit her Brüllaffen, welche ihr Gebiet gegenüber Artgenossen lautstark verteidigen.
In der Lodge werden wir von unserer Köchin mit vorzüglichen Speisen verwöhnt und können dank der Nähe zum Fluss von der Restaurant-Terrasse aus die Tierwelt beobachten. Manchmal fahren Indianer mit ihren Booten vorbei. Schulkinder auf dem Weg zur Schule warten an den Ufern auf eine Mitfahrgelegenheit.
An einem Tag fahren wir flussabwärts und biegen in eine Lagune ein. Lautlos gleiten wir durch die Lagune und erfreuen uns an wunderschön blau-schimmernden Schmetterlingen und an sonderbaren Tausendfüsslern. Plötzlich sehen wir vor uns ein Stück Treibholz mit etwa zehn Wasserschild-kröten. Schon haben sie uns gehört und sind blitzschnell abgetaucht. Wir verlassen das Boot und begeben uns auf einen Trail durch den Urwald, begleitet von einem indianischen Führer. Wir sind fasziniert von seinen Fähigkeiten: So kann er die Vogellaute derart gut imitieren, dass er aus verschiedensten Richtungen Antworten erhält. Mit seinem geübten Auge sucht er nach Ästen und Blättern und baut in wenigen Minuten eine gut funktionie-rende Falle. Auf dem Weg versperrt uns ein kleiner Seitenfluss das Weiterkommen. Kein Problem für unseren indianischen Führer: Er fällt kurzerhand einen Baum und wir können trockenen Fusses auf die andere Uferseite kommen. Bei einem Baum mit herzförmigen Blättern halten wir an. Mit der Machete macht unser indianischer Führer einen Schnitt in den Stamm, schon quillt rot gefärbtes Harz heraus. Wir erfahren, dass man dieses Harz auf Wunden reibt, um sie zu desinfizieren und, um die Heilung zu beschleunigen.
Wir erfahren auch, dass bestimmte Pilze bei Ohrenentzündungen verwendet werden. Häufig leiden die Kinder der Indianer-Familien unter Ohren-schmerzen, da sie im Fluss schwimmen und dieser viel Sand mitführt. Bei einer solchen Entzündung tropft man jeweils einen Tropfen der im Pilz enthaltenen Flüssigkeit ins Ohr. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus, der Urwald ist eine natürliche Apotheke.
Nachmittags liege ich in der Hängematte auf der Terrasse meines Bungalows und lausche den Geräuschen der Natur. Bei einem Tiergeräusch bin ich unsicher, was für ein Tier es wohl sein könnte. Ich versuche, mir den Laut einzuprägen und werde beim Abendessen unseren indianischen Führer fragen. Bestimmt weiss er die Antwort.